Wie funktioniert ein KI-Algorithmus? Schritt für Schritt erklärt

Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde. Doch wie genau funktioniert ein KI-Algorithmus, der die Grundlage vieler Anwendungen bildet? In diesem Artikel erkläre ich Schritt für Schritt, wie ein solcher Algorithmus aufgebaut ist und arbeitet – und zwar so, dass es auch ohne tiefgehende technische Vorkenntnisse verständlich bleibt.

Was ist ein KI-Algorithmus eigentlich?

Ein KI-Algorithmus ist eine Folge von Anweisungen, die ein Computer befolgt, um Probleme zu lösen oder Muster zu erkennen. Anders als bei klassischen Programmen, die nach festen Regeln arbeiten, lernt ein KI-Algorithmus aus Daten, um selbstständig Entscheidungen zu treffen oder Vorhersagen zu machen.

Ein einfaches Beispiel: Stell dir vor, du möchtest eine KI entwickeln, die erkennen kann, ob ein Bild eine Katze zeigt oder nicht. Der Algorithmus würde dabei lernen, typische Merkmale von Katzen – wie Schnurrhaare, Ohren und Fellmuster – aus vielen Beispieldaten herauszufiltern.

Die einzelnen Schritte eines KI-Algorithmus

Damit eine KI funktioniert, durchläuft sie mehrere Phasen. Hier die wichtigsten Schritte:

1. Problemdefinition

Am Anfang steht immer die Frage: Was soll die KI können? Ohne eine klare Zielsetzung ist es schwer, den Algorithmus zu entwickeln. Möchtest du Texte automatisch übersetzen, Verkaufszahlen vorhersagen oder Bilder analysieren? Diese Zielsetzung bestimmt, welche Art von Algorithmus verwendet wird.

2. Datensammlung

Daten sind das Herzstück jeder KI. Für die Katze-ja-oder-nein-KI würden wir eine große Menge an Bildern benötigen – sowohl von Katzen als auch von anderen Motiven. Die Qualität und Quantität der Daten beeinflusst direkt, wie gut die KI später funktioniert.

3. Datenaufbereitung

Die gesammelten Daten müssen oft erst bereinigt und aufbereitet werden. Das bedeutet zum Beispiel:

  • Bilder in eine einheitliche Größe bringen.
  • Fehlerhafte oder irrelevante Daten entfernen.
  • Die Daten so formatieren, dass der Algorithmus sie verarbeiten kann.

Dieser Schritt wird oft unterschätzt, ist aber enorm wichtig, da „schlechte“ Daten zu einem schlechten Ergebnis führen.

4. Wahl des Algorithmus

Je nach Aufgabe wird ein passender Algorithmus ausgewählt. Für die Bilderkennung könnte man ein neuronales Netzwerk verwenden, während für eine Verkaufsprognose ein Entscheidungsbaum besser geeignet sein könnte. Hier gibt es viele Optionen, und die Wahl hängt von der Problemstellung und den Daten ab.

5. Training des Modells

Nun wird der Algorithmus trainiert. Das bedeutet, dass er die bereitgestellten Daten analysiert und versucht, Muster zu erkennen. In unserem Katzenbeispiel lernt das Modell etwa, dass Katzen Ohren haben und keine Schnäbel.

Das Training umfasst meist mehrere Durchläufe (sogenannte „Epochen“), bei denen der Algorithmus sich immer weiter verbessert. Dabei kommt oft auch der Begriff „Optimierung“ ins Spiel: Das Modell passt seine internen Parameter an, um seine Vorhersagen immer genauer zu machen.

6. Evaluierung

Nach dem Training muss geprüft werden, wie gut die KI funktioniert. Hierfür verwendet man Testdaten, die das Modell noch nicht gesehen hat. Wenn die Katze-ja-oder-nein-KI beispielsweise auf den Testbildern zu 95 % korrekt liegt, ist das ein gutes Zeichen.

7. Feintuning

Selbst das beste Modell benötigt oft noch Feinarbeit. Vielleicht muss die KI lernen, besser mit schlechten Lichtverhältnissen umzugehen oder zwischen einer Katze und einem Hund zu unterscheiden, der ähnlich aussieht. Hier kommen weitere Daten und gezielte Anpassungen ins Spiel.

8. Deployment (Einsatz)

Wenn die KI gut genug ist, wird sie „in die Welt entlassen“. Das bedeutet, dass sie in eine App, ein Programm oder eine Maschine integriert wird, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Die Katze-ja-oder-nein-KI könnte beispielsweise Teil einer Smartphone-App werden.

9. Ständige Überwachung und Verbesserung

Nach dem Einsatz ist die Arbeit nicht vorbei. KIs müssen überwacht werden, da sich die Welt ändert. Vielleicht tauchen neue Katzenrassen auf, oder die Nutzer laden unerwartete Bilder hoch. Dann müssen neue Daten gesammelt und das Modell erneut trainiert werden.

Fazit: Ein Zusammenspiel aus Daten, Technik und Zielsetzung

Das Herzstück eines KI-Algorithmus ist seine Fähigkeit, aus Daten zu lernen. Doch wie du siehst, ist der Weg dorthin eine Mischung aus Wissenschaft und Kunst. Jede Phase – von der Problemdefinition bis zur Überwachung nach dem Einsatz – ist entscheidend für den Erfolg.

KI ist kein magischer Prozess, sondern das Ergebnis vieler einzelner Schritte. Wenn man diese versteht, kann man nicht nur nachvollziehen, wie die Technik funktioniert, sondern auch besser einschätzen, welche Möglichkeiten und Grenzen sie hat.